Cupsensation gelungen

Nach den beiden Siegen in der Meisterschaft war das Selbstvertrauen der Steffisburger gross. Die Jungs waren sich sicher, wenn man Baden-Endingen und Genf schlagen kann, wieso auch nicht eine stark favorisierte QHL-Mannschaft. Unter dieser Devise wurde die Mannschaft von Sven Krainer auf das Spiel vorbereitet: „Jungs, die können wir schlagen“. Diese Aussage war nicht zu weit hergeholt, da die Zürcher ihre letzten fünf Spiele verloren hatten und gerade am vergangenen Wochenende eine klare Niederlage gegen Wacker zu verzeichnen hatten. Den Steffisburger Jungs war also klar, wenn nicht jetzt wann dann.


Zu Beginn der Partie taten sich die Steffisburger schwer, leisteten sich im Angriff einfache technische Fehler und scheiterten am Zürcher Torhüter Arne Fuchs. Zudem funktionierte der Rückzug noch gar nicht und man wurde von den Zürchern überrannt. Ebenso half es nicht, dass das Schiedsrichter-Paar Emotionen und Härte von Beginn an unterbinden wollten und die Steffisburger früh in Unterzahl agierten und auch Sven Krainer nach sieben Minuten nicht ohne Verwarnung davon kam. Dennoch hielten die Jungs mit den oberklassigen Gästen mit und nach elf Minuten lag man 6:7 hinten. Dies war der letzte Rückstand für die Steffisburger, denn bis zur Halbzeit folgten die wohl besten 20min der Saison. In der Abwehr wurde aggressiv und einheitlich gedeckt, falls die Zürcher zu guten Abschlüssen kamen, war Torhüter Leo Ebner stets zur Stelle. Im Angriff spielte man furchtlos, Ballfluss, freche Abschlüsse über die Aussen oder sehenswerte Rückraumwürfe von Lasse Frischknecht, es gelang alles. So hatten die Steffisburger die Zürcher im Griff und gingen mit einer 16:12 Führung in die Pause.


In der Halbzeit war klar, nun galt es die Leistung der ersten Halbzeit zu bestätigen, denn die Zürcher werden sich bestimmt nochmals aufbäumen. Der Start gelang den Steffisburgern, Rauls Serafimovics erzielte das 17:12 und holte dazu eine Zeitstrafe heraus. Danach kam jedoch eine zehnminütige Schwächephase des Heimteams. In der 42. Minute glichen die Zürcher zum 21:21 aus. Doch wie in vorherigen Spielen liessen sich die Jungs nicht verunsichern, 3 drei Minuten später stand es wieder 24:21. Danach folgten 15 Minuten abgeklärter und disziplinierter Handball. Jeder Angriff wurde bis zur 100% Chance ausgespielt oder bei Zeitspiel souverän vollendet. Die Zürcher Deckung und auch ihre Torhüter fanden keinen Zugriff mehr, daher machte es sich nicht sehr bemerkbar, dass die eigene Deckung ebenfalls nicht mehr kompakt stand. Nach 58 gespielten Minuten lagen die Steffisburger dann 33:31 in Führung und waren in Ballbesitz. Eine Situation, die aus den vorherigen Spielen nur allzu gut bekannt war. Erneut behielt man die Nerven, eine Minute Angriff, 1gegen1 und Dominic Neiger erkämpfte sich einen 7m, der von Rauls zum 34:31 verwandelt wurde, die Entscheidung. Danach versuchten die Zürcher nochmals alles, woraufhin Gregory Schöni noch zwei Treffer beisteuern konnte und das Endresultat 36:31 klarmachte. 

Unmittelbar nach dem Abpfiff brach eine riesige Euphorie aus, den Emotionen konnte freien Lauf gelassen werden und auch vom Publikum kam eine Standing Ovation. Die Sensation war geschafft, das junge dezimierte Steffisburger Team, haut das QHL-Team von GC tatsächlich aus dem Cup. Wer nun etwas träumen will, weiss, dass bis zum Final4 in der Pilatus Arena noch zwei Siege fehlen. Warum also nicht?

Doch zuerst folgt am 25. Oktober das nächste Meisterschaftsspiel um 14:00 Uhr in der Lachenhalle. Gegner ist der TV Birsfelden, der Aufsteiger ist nicht zu unterschätzen, auch sie konnten bereits Punkte gegen das starke Gossau und einen Sieg gegen Wädenswil holen. Wir freuen uns auf ein spannendes Duell und erneute zahlreiche Unterstützung der Zuschauer.
Hopp Stäffi!

Fürs "Eis": Jorden Lindner
Fotos: Tanja Rohrbach