Die Rückkehr des Königs

Die Vorzeichen am Samstag waren indes nicht vergleichbar. Der Gegner sprach zwar erneut nicht unsere Sprache, kam jedoch vom Neuenburger- und nicht vom Genfersee. Das «Zwöi» war auch nicht Tabellenletzter, sondern Aufsteiger und der Gegner nicht Leader.  Die SG US Yverdon /RSB, als Mittelfeldteam der letzten Saison, entsprach genau dem gewünschten Gradmesser des Heimteams. Der siebte Platz, weit weg von Abstiegssorgen, ist sicherlich ein gutes Saisonziel. Die eingangs erwähnten 498 Tage und 19 Stunden muss man zurückblicken um das letzte, verlorengegangene Heimspiel des «Zwöi» zu finden. Die gute Nachricht vorneweg, die Serie riss nicht.

Der Bekanntheitsgrad des Gegners tendierte asymptotisch gegen Null. Alle Annahmen und Befürchtungen der Trainerequipe erwiesen sich letztendlich als falsch. Der Gegner lief weder mit einem 5-1 auf, noch wurde eine übertrieben harte Gangart an den Tag gelegt. Nach einer ganz kurzen Einfindungsphase übernahm die Heimmannschaft mit ihrem Tempospiel das Diktat. Der 0:2 Rückstand nach zwei Minuten wurde zu einem 5:2 umgedreht. Als die Zähringer aus dem Zulgtal nach knapp vier Minuten erstmals in Führung gingen, war der Sieg nie mehr gefährdet. Der Gegner wirkte mit der kompakten Abwehr und den schnell ausgeführten Angriffen in der ersten Halbzeit oftmals überfordert. Die 18:7 Pausenführung zeugte von effizienten Angriffen und einer starken Abwehr inkl. Torhüterleistung.

Man könnte meinen der Pausentee Bestand aus Bier und dass die Spieler in nostalgischer Anlehnung an die alten 2.Liga Zeiten keine Lust auf Handball mehr hatten. Im zweiten Gang der bisweilen einseitigen Partie rieben sich Zuschauer und experten verwirrt die Augen. «Rien ne va plus» auf Seiten der Oberländer und «courant normal» bei den Thermalbadstädtern aus Yverdon. Ganze neun Minuten und sieben Angriffe vergingen bis zum nächsten Steffisburger Tor. Von den vier Toren Differenz zugunsten der Waadtländer, holten sie drei innerhalb der ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit. Das Konzept der Hausherren war weg, der Ball bekam viel zu wenig Auslauf und eine gewisse Trägheit schlich sich ein. Nun den, ein 29:22 Heimsieg hätte vor dem Spiel wohl jeder aus dem Team akzeptiert, angesichts des Spielverlaufs war dies jedoch viel zu wenig. Der erste Meisterschaftsernstkampf hat die Probleme schonungslos aufgezeigt. Die Zeit ist knapp und wir wissen wo der Hebel angesetzt werden muss. Um des Königs Comeback noch gebührend zu ehren, eine 100% Quote und dies trotz landesverteidigungsbedingtem Trainingsrückstand kann sich sehen lassen. Gebührend Respekt zollten ebenfalls der erste Offizier mit 14 Toren, sowie der Wachkommandant mit einer 50% Quote. Letztendlich ein Einstand nach Mass für das wiedererstarkte «Zwöi».

Gerne weisen wir auf unser nächstes Heimspiel am Samstag 08.09 15:30, Regio-Cup 1/16 Final gegen die Hauptstädter vom TV Länggasse hin. Wir würden uns freuen den altbekannten Zuschauerrekord zu brechen.

Fürs Zwöi: Coach Bande
Bild: Martin Hofmann